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Warum ziehen Hunde an der Leine oder was ist richtige Leinenführigkeit?


Vier Hunde draussen beim Gassigehen an der Leine.

Die Gründe, warum Hunde ziehen, sind echt vielfältig. Der häufigste Grund, warum Hunde das Gehen an lockerer Leine nicht beherrschen, ist das falsche Timing.


Falsches Timing:

Der Hund will irgendwohin und läuft los. Am Ende der Leine angekommen, baut sich ein Zug auf. Aus Gewohnheit oder weil wir es nicht merken, gehen wir an straffer Leine hinterher. Wenn er jetzt mit dem Gefühl des Zugs zu der Stelle kommt, an der er schnüffeln wollte, wurde das Ziehen belohnt. Er lernt sogar, dass er schneller ans Ziel kommt, je stärker er zieht.


Wenn wir ihn immer an einer bestimmten Stelle abmachen, dann fängt er auch an zu ziehen. Zunächst, weil er zu der Stelle hin will, um abgemacht zu werden. Schnell lernt er aber, dass er schneller da ist, je kräftiger er zieht.


Leinenruck:

Auch das Anwenden des Leinenrucks führt nicht zum Ziel. Weil “Leinenruck” so martialisch klingt, nennen einige Hundetrainer ihn auch Leinenimpuls, Leinenschlag, etc. Was ist das? Wenn der Hund zieht, dann rucke ich am Halsband, um so die Aufmerksamkeit wieder zu mir zu bekommen. So die Erklärung der Hundetrainer. Das funktioniert am Halsband auch “besser”, als am Geschirr. 


Hunde lernen aber über Verknüpfung. Um rucken zu können, muss die Leine erstmal locker sein. Probiert es gerne am Partner oder am eigenen Handgelenk. Mit straffer Leine geht es nicht. Man muss sie erst lockern. Also zieht ein Hund, die Leine wird locker, dann kommt der Ruck, der mindestens ein unangenehmes, wenn nicht sogar schmerzhaftes Gefühl am Hals verursacht. Die logische Konsequenz ist also, dass der Hund versucht, die Leine straff zu halten.


Ein weiterer Nachteil ist, dass er das unangenehme Gefühl am Hals mit dem verknüpft, was er zu dem Zeitpunkt sieht und so eine Leinenaggression entwickelt.


Bei vielen Menschen ist der Leinenruck schon so tief ins Fleisch und Blut gegangen, dass sie gar nicht mehr merken, wann sie es machen. Weil auch wir Menschen über Konditionierung lernen. Wir machen den Leinenruck, der Hund ist anfangs eingeschüchtert, hört kurz auf zu ziehen, die Schmerzen im Arm hören auf und wir sind in der negativen Verstärkung. Das Verhalten “Leinenruck” wird öfter gezeigt.


Flexi-Leine:

Total kontraproduktiv für das Erlernen der Leinenführigkeit ist die sog. Flexi-Leine. Die Leine wird durch den Mechanismus in der Leine straff gehalten. Wie soll der Hund das Prinzip der “lockeren Leine” lernen, wenn die Leine die ganze Zeit straff ist? Wenn man den Hund stoppen will, drückt man auf den Knopf und die Leine geht nicht mehr weiter. So hat der Hund keine Chance zu erlernen, welcher Radius ihm zur Verfügung steht. Das Stoppen kommt auch ohne Vorwarnung. Und noch ein Nachteil: Wenn man so begabt ist, wie ich dafür, fällt die aus der Hand, wickelt sich auf und geht dem Hund hinterher. Der erschrickt sich und rennt immer weiter.


Was man tun kann:

Dabei ist das Training der Leinenführigkeit im Prinzip ganz einfach: Du musst SOFORT stehen bleiben, wenn die Leine straff ist. An straffer Leine darf der Hund keinen Millimeter vorwärts kommen. Die bessere Variante ist aber die Richtung zu ändern, BEVOR der Hund das Ende der Leine erreicht hat.


Die reine Technik ist aber nur ein Teil der Leinenführigkeit. Zu einem entspannten Spazieren gehen gehören auch noch andere Sachen, wie die richtige Bindung, gemeinsame Beschäftigung, die richtige Haltung und das richtige Mindset. Deswegen habe ich zu dem Thema einen Kurs.


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